#38 Der Daoismus: Fernöstliche Philosophie

Zusammenfassung

Was ist der Daoismus? Wenn ihr diesen Podcast etwas verfolgt, ist euch vielleicht aufgefallen, dass ich bereits zwei Folgen über Philosophien aus dem fernöstlichen Raum gemacht habe. Die über den Buddhismus und über Konfuzius. Doch was ist eigentlich mit dem Daoismus oder Taoismus, wie er auch genannt wird? Diese Philosophie hat die fernöstliche Welt mindestens genauso stark beeinflusst wie die anderen beiden. Und genau wie sie ist sie auch eigentlich ganz simpel: Wenn wir nur im Einklang mit uns sind und auf die innere Stimme hören, führen wir ein gutes Leben. Was heißt das? Und wie funktioniert das?                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hallo zusammen und herzlich willkommen zurück zu einer weiteren Folge von „Philosophie für zwischendurch“!

 

Voranmerkungen

Bevor wir heute anfangen, habe ich ein paar kleine Ankündigungen an euch. Wie einige von euch schon wissen: Ich hatte eine Weile lang noch zwei weitere Kanäle neben „Philosophie für zwischendurch“. Und zwar „Musik für zwischendurch“ und „Geschichten für zwischendurch“. Einfallsreiche Namen, nicht wahr? Wie sie schon sagen, habe ich da ein bisschen Musik und Geschichten hochgeladen, die ich einmal selbst geschrieben hatte. Sagt Bescheid, ob das überhaupt noch wer von euch kennt! Naja, diese zwei Kanäle gibt es jedenfalls nicht mehr. Ich habe einfach zu selten wirklich Lust gehabt, etwas hochzuladen und es gab auch kaum Leute, die zugehört haben. Irgendwie habe ich dann einfach nicht mehr den Sinn darin gesehen. Nichts im Vergleich zu „Philosophie für zwischendurch“ mit den 38 Folgen und euch allen da draußen! Das hier ist auf jeden Fall mein Hauptding, was ich beibehalten werde.
Und damit komme ich zur zweiten Sache. Dieser Podcast ist natürlich vor allem ein Hobby von mir. Es macht mir richtig Spaß, mich in diese philosophischen Themen einzulesen, sie aufzubereiten und euch vorzustellen! Und es freut mich immer richtig, wenn ich mal höre, dass jemand dadurch tatsächlich etwas mitgenommen hat! Letzten Endes bin ich ja nur Philosophiestudent.
Man muss aber auch sagen, dass hinter diesen ganzen Folgen echt ein riesiger Aufwand liegt und viel Zeit hineinfließt. Und natürlich stelle ich euch diese Folgen kostenlos zur Verfügung, das wird auch so bleiben. Tatsächlich arbeite ich gerade ein bisschen daran, dass ich irgendwann einmal vielleicht die ein oder andere Werbung schalten kann. Aber da stehe ich noch ein bisschen am Anfang. Es ist so oder so recht unsicher, ob das bald wird.
Deshalb habe vor einigen Tagen einen PayPal Account erstellt, den ihr im Linktree in der Beschreibung findet. Er nennt sich „phifuerzwi“. Falls ihr Lust habt, mich mit einer kleinen Spende zu unterstützen, dann schaut da gern vorbei. Ich würde mich sehr freuen! Aber ist natürlich kein Zwang! Ich lade auch weiterhin normal hoch, also keine Sorge.

 

Einleitung

Gut, genug davon – fangen wir mit der tatsächlichen Folge an. Was machen wir heute? Nun, es wurde sich tatsächlich wieder eine neue Folge gewünscht, was mich sehr gefreut hat. Und zwar habe ich meine kleine Reihe zur fernöstlichen Philosophie noch gar nicht beendet. Ich habe euch in meiner 25. Folge vom Buddhismus und in der 34. vom Konfuzianismus erzählt. Aber es gibt eine dritte Denkweise, die diesen Raum stark beeinflusst hat. Und das ist der Daoismus oder auch Taoismus des Philosophen Laotse. Und natürlich habe ich mich da direkt drangesetzt, um ein paar Sachen über diese geheimnisvolle Strömung herauszufinden.

 

Laotse

Der österreichische Philosoph Oskar Ewald hat dazu eine ausführliche Schrift namens „Laotse“ verfasst.
Vor allem im chinesischen Raum hat wohl kaum ein anderer Philosoph einen größeren Einfluss gehabt als Laotse. Er hat die Lehre des Daoismus begründet und sie im sogenannten „Daodejing“ festgehalten. Einem zusammengetragenen Sammelband mit Aussprüchen Laotses. Über Laotse wissen wir nicht viel. Noch nicht einmal seinen vollen Namen, denn „Laotse“ war es nicht. Das bedeutet nämlich „Der Alte“ auf chinesisch. Sein eigentlicher Familienname war „Li“, der damals sehr verbreitet war. Laotse wurde um 600 v. Chr. in einer südlichen Provinz Chinas geboren, ungefähr 50 Jahre vor Konfuzius. Er soll wohl Archivar am kaiserlichen Hof gewesen sein, aber mehr ist nicht sicher überliefert. Irgendwann verlieren sich die Quellen in einem rätselhaften Verschwinden Laotses. Einige sagen, er wäre nach Westen gegangen und hätte Buddha in Indien getroffen. Andere wollen sicher sein, er hätte Konfuzius aufgesucht. Das klingt vielleicht ein bisschen nach einer philosophischen Fanfiction, ist aber er gar nicht so weit von der Realität entfernt.
Denn Konfuzius und Laotse hatten viele Gemeinsamkeiten in ihrem Tun: Beide wollten durch ihre Philosophie den Menschen in einer unsicheren Zeit Trost spenden und den Weg weisen. Und sie haben auch auf jeden Fall von ihrer Existenz gewusst. Während Konfuzius die Lehre Laotses hochgehalten haben soll, lehnte dieser sie jedoch ab. Wenn ihr meine 34. Folge zu Konfuzius gehört habt, wisst ihr schon, worum es in seiner Philosophie geht. Aber für den Rest: Im Grunde genommen wollte Konfuzius den Menschen helfen, indem er ihnen ein Ideal aufzeigte, wie man sich verhalten sollte. Man sollte brav sein, sich an Sitten und Gesetze halten und in die Gesellschaft einfügen. Durch dieses sinnhafte und einfache Leben würde dann auch das Glück kommen.
Doch Laotse hielt nichts von irgendwelchen äußeren Vorschriften. Er bestand darauf, dass alle Antworten nur im Individuum selbst zu finden wären. Sein Daoismus ist die Lehre des inneren Wesens und der Sinne. Laotse fand, dass man zuerst von Grund auf genesen und mit der richtigen Einstellung leben sollte, bevor man irgendetwas tut. Was nützt ein moralisch gutes Leben, wenn man das Leben selbst gar nicht versteht? Wenn sich gar nicht bewusst ist, was es heißt, ein Mensch zu sein? Für Laotse löst Konfuzius‘ Denken nur vorsintflutlich irgendwelche äußeren Probleme im Verhalten. Aber er geht danach nicht weiter.
Der Daoismus predigt, dass der Mensch erst einmal alle Zwecke und Ziele loslassen und mit sich ins Reine kommen sollte. Ein bisschen wie beim Buddhismus, zu dem ihr in meiner 25. Folge mehr hören könnt. Aber anders als dieser war Laotse besonders darauf aus, die Welt in ihrer Gesamtheit zu verstehen und zu durchschauen. Wenn diese drei Denker der östlichen Philosophie im Westen großgeworden wären, hätte man wohl Buddha als Theologen, Konfuzius als Ethiker und Laotse als Metaphysiker bezeichnet. Als jemanden also, der die Dinge hinterfragt und nach einem grundlegenden Verständnis der Welt sucht.
Das hat natürlich auch dazu geführt, dass die anderen Philosophien deutlich populärer waren. Auch wenn der Daoismus eingängig ist, ist er nicht so simpel und unmittelbar wie der Konfuzianismus.

 

Das Dao

Aber nun gut, so viel zu Laotse und seinen grundsätzlichen Annahmen. Was besagt denn nun der Daoismus genau? Nach Ewald ist der Kern dieser Philosophie das „Dao“ oder „Tao“. Und das ist eine Bezeichnung für das innere Wesen, dem man näherkommen soll. Dieses Dao ist der Weg und das Ziel, auf das diese ganze Denkweise hinarbeitet. Im Grunde ist der Daoismus auch eine Religion. Denn dieses Dao ist biologisch nicht genau verortet oder definiert. Laotse meint, dass es jeder Mensch tief in seinem Inneren trägt. Es ist das Geschenk des Himmels, das jeder bei seiner Geburt bekommt. Es spendet Sinn, Antrieb und die Chance auf ein gutes Leben. Es ist überhaupt das, was alles zusammenhält. Für Laotse ist die ganze Welt nur ein einziger atmender und sich bewegender Organismus. Und es reicht nicht nur, das zu verstehen, sondern man muss es auch fühlen.
Und wie geht das? Um zu seinem Inneren vorzudringen, muss man sich auf das Wesentliche konzentrieren: Atmen, Leben, Wirken, Sein. Das Ziel ist es, im Einklang mit sich selbst und der Umwelt zu sein. Dass man sieht, wie sich das eigene Handeln auswirkt und wie alles zusammenhängt. Dass man versteht, wie man selbst funktioniert und was man eigentlich will. Und bevor man das geschafft hat, lohnt es sich gar nicht, irgendwelchen Regeln oder Moralvorstellungen zu folgen. Selbst wenn sie gut sein mögen, lebt man noch gar nicht richtig. Bevor man sein Dao erreicht hat, ist man eigentlich nur ein halber Mensch, ein Abbild davon. Denn man hat noch gar kein klar definiertes Ich. Und dann besteht eine Gesellschaft nur aus Puppen, die sich gegenseitig sagen, was sie tun sollen. Nichts davon hat irgendeine Relevanz. Denn die Wahrheiten über den Sinn des Lebens, das gute Leben und das moralisch Richtige sind nicht da draußen. Sie sind innen, und im Grunde weiß man sie schon.
Und das ist es, was man tun muss: Sich selbst erkennen und das eigene Ich. Aber gleichzeitig auch die Natur um einen herum. Auf der einen Seite soll man sehen, wie alles zusammenhängt und derselbe Organismus ist. Auf der anderen Seite soll man sich aber auch als Ich abgrenzen können.
Ok Leute, ich weiß schon, dass das alles sehr paradox ist. Was genau soll das alles heißen? Was ist das Dao jetzt wirklich und was soll man genau tun? Einfach nur atmen und nachdenken? Naja, ja und nein, was wir Philosophen immer bei solchen konkreten Fragen sagen. Aber Laotse hilft uns da ein bisschen. Er hat beschrieben, wie die ursprünglichen Menschen gelebt haben, die mit sich im Einklang waren.

 

Die ursprünglichen Menschen

Die Menschen, die das Dao gefunden hatten, haben verstanden, dass alles entsteht und vergeht, ohne dass sie etwas dagegen tun können. Sie haben gesehen, dass kein Wille den Verlauf der Welt ändern kann, ebenso wenig wie das eigene Glück. Diese Menschen haben gelernt, weder Lust am Geborensein, noch Trauer über den Tod zu empfinden. Gier und Leidenschaften legten sie ab. Sie waren zufrieden mit ihrem Leben und haben nicht mehr verlangt, als ihnen zustand. Denn wer nach immer mehr sucht, tauscht sein Ich ein. Wir alle haben die Werkzeuge zu einem guten Leben in die Wiege gelegt bekommen. Wer sich aber davon abwendet, erschafft ein künstliches Ich und entfernt sich von sich selbst. Und auch wenn das nach einer legitimen Alternative klingt, führt dieser Weg in eine Sackgasse. Diese ursprünglichen Menschen waren nämlich durch ihre Verbundenheit mit dem Dao stark und glücklich. Über alles auf der Welt waren sie erhaben, sowohl über das Glück als auch das Unglück, Recht und Unrecht. Sie haben sich niemandem verpflichtet: Keine Freundschaft sind sie eingegangen, keinen Bund und keine Gesetze haben sie als absolut gesehen. Denn sie kannten nur die Verpflichtung dem Dao gegenüber. Und dennoch waren sie gütig zu den Menschen, haben Sitten und Gesetze befolgt. Nicht aber aus Pflichtbewusstsein, sondern weil sie erkannt haben, dass es das Richtige ist. So macht man Andere glücklich. So funktioniert die Gesellschaft. Ein Mensch muss immer eine gesunde Balance zum Dao und anderen Menschen halten.
Diese Erleuchteten von damals brauchten auch keinen überirdischen Gott oder den Glauben an ein Jenseits. Denn wenn sie mit ihrem Leben zufrieden waren und den Tod nicht fürchteten, brauchten sie auch keine Hoffnung auf ein Leben danach. Und dennoch waren sie freie und willensstarke Menschen. Sie hatten allem abgeschworen, was über ihr einfaches Glück hinausging. Leidenschaft gab es nicht mehr. Dennoch haben sie unter den anderen Menschen ein normales Leben geführt und wie sie ihre Freude gehabt.

 

Das Nicht-Handeln

Doch was genau taten sie, was die anderen Menschen nicht taten? Wie hatten sie diesen Stand erreicht? Der Punkt ist genau der des Tuns. Laotse lehrte hier über die Kunst des Nicht-Handelns. Was genau heißt das? Das, was wir allgemein als menschliches Handeln bezeichnen, ist eigentlich unecht. Denn man verfolgt in ihm nur unsinnige und leere Ziele. Man füllt einfach nur Raum und Zeit. Und der einzige Sinn davon ist, einen Trieb zu stillen. Das ist also eigentlich bloßer Zeitvertreib, man könnte fast sagen, Zeitverschwendung. Denn man hat am Ende gar nicht mehr als vorher! Der Trieb wird bald wieder nach Stillung verlangen. Vielleicht sogar noch mehr als vorher. Und darüber hinaus hat man Zeit verloren. Das unechte Handeln ist nach Laotse immer von der Angst gedrängt, nicht glücklich zu werden. Den Trieben nicht nachzukommen. Ironischerweise ist es genau dieses Denken, das einen unglücklich macht. Man ist immer wieder von der falschen Hoffnung gedrängt, dass es nach dieser Befriedigung vorbei wäre. Dass man diesmal zufrieden wäre und nichts mehr brauchen würde. Doch das passiert nie. Der Magen knurrt immer wieder, der Kopf denkt sich immer wieder neue Möglichkeiten aus. Wie könnte man solches Handeln nicht als sinnlos bezeichnen?
Laotses Nicht-Handeln ist natürlich auch nicht einfach nur Untätigkeit. Das wäre ja sogar noch unnötiger. Denn wenn man gar nichts tut, befriedigt man noch nicht einmal einen Trieb. Man macht sich also weder kurzfristig noch auf Dauer glücklich.
Nein, das Nicht-Handeln ist natürlich das im Sinne des Dao. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht auf eine bestimmte Zeit oder ein äußeres Ziel gerichtet ist. Es schaut nur nach innen und kann sehr lange gehen, aber auch kurz. Es kann zuhause stattfinden, aber auch draußen. Man kann es nicht komplett fassen. Alle Handlungen, die wir kennen, fallen in Laotses Kategorie des Unechten. Aber das Nicht-Handeln steckt in vielen Tätigkeiten drin. In einer friedlichen Wanderung, im Atmen oder im Dösen. Es sind alle Handlungen, in denen man in sich ruht und auf die eigene innere Stimme hört. Je nach Person kann man das in jeder Handlung tun. Es ist ein Gefühl, dass man nicht in die Umwelt eingreift, sondern ihr zuschaut. Und dadurch sieht und versteht, wie alles zusammenspielt. Wie es das schon immer tut und immer wird. Dass alles vergeht und entsteht. Und dass es Trauer wie Glück, Gerechtigkeit wie Ungerechtigkeit gibt. Und da durchschaut man plötzlich das eigene Wesen und Handeln. Man sieht, wie man durch das eigene Tun immer nur kurzfristig glücklich geworden ist. Wie es sich nicht lohnt, sich das Leben durch Angst, Misstrauen und extreme Anstrengungen zu ruinieren. Wir sind doch hier, oder? Wir sind hier, wir atmen, wir leben und wir haben Zeit, uns darüber Gedanken zu machen. Unsere Freunde, unsere Familie, sie sind alle hier. Und wir können Dinge tun, die uns Spaß machen. Das ist doch schon an sich so schön, wie es nur sein kann, oder? Und wenn wir da angelangt sind, sind wir tatsächlich frei. Wir sind keine Sklaven unserer Leidenschaften mehr. Wir sind nicht mehr im ewigen Kreislauf gefangen, die ständigen Löcher in unserem Leben kurzfristig zu flicken. Und das ist ein Prozess, den man sich immer wieder bewusst machen muss. Man muss darum kämpfen, denn die Versuchung lauert überall und ist sehr mächtig!
Doch natürlich sagt Laotse nicht, dass man nie wieder handeln soll. Man muss ja schon seine Triebe befriedigen, natürlich soll man essen, mit seinen Freunden Spaß haben und sich für seine Arbeit ins Zeug legen. Es dreht sich nicht alles Tun um das Dao. Aber man soll immer im Kopf haben, dass die wahre Zufriedenheit in einem liegt. Egal, was passiert. Am Ende ist alles, was man tut, ein Nichts. Es kann sehr schön sein. Aber es lohnt sich nicht, sich davon einschränken und niedermachen zu lassen. Man braucht eine ständige Balance zwischen dem Handeln und dem Nicht-Handeln, dem Dao und der Außenwelt.
Denn wer das nicht schafft, führt kein gutes Leben. Mitleidig schaut Laotse auf alle Menschen, die denken, durch eine Optimierung ihres Lebens das maximale Glück erreichen zu können. Dass man immer schneller und besser seine Triebe befriedigen könnte und dann glücklich wäre. Diese Menschen zerstören sich ihr komplettes Lebensgefühl. Sie sind nicht mehr frei und entfernen sich komplett von ihrem eigentlichen Ich. Ängste, Misstrauen und Sorgen treten an die Stelle von Sinn und Zufriedenheit. Völlig umsonst lassen sie das Dao zurück, weil sie mit dem, was es bietet, nicht zufrieden sind. Und in einer Gesellschaft stachelt sich so etwas nur noch weiter hoch. Wir alle haben das Dao, doch wenn wir nicht damit in Einklang sind, sehen wir es auch nicht in anderen Menschen. Mit sich im Einklang zu sein, ist eine Leistung, die nur jeder selbst erbringen kann. Und wenn diese Einsicht niemand hat, behandeln sich alle gegenseitig wie Objekte. Die ganze Gesellschaft, damals wie heute, zwingt den Menschen das „Mehr“ und „Besser“ auf. Und eben deswegen sagt Laotse immer, dass diese gesellschaftlichen Regeln unnatürlich sind. Denn man soll ihnen folgen, ohne sie überhaupt richtig zu verstehen. Das heißt jetzt nicht, dass man sie deswegen komplett verwerfen soll. Aber man sollte sie zuerst wirklich durchdringen und ihre Bedeutung verstehen. Ein Mensch, der sich selbst gefunden hat, befolgt Regeln nicht aus Zwang oder Pflichtbewusstsein, sondern weil er ihre Vernunft erkannt hat.

 

Das Daodejing

Nun und das ist im Wesentlichen Laotses Lehre. Wer sein Dao erreicht, lebt in der absoluten Wahrheit, Wirklichkeit und Zufriedenheit. Man muss sich dafür wohl ein bisschen von der Gesellschaft zurückziehen und für sich sein. Denn niemand kann einem dabei helfen. Hat man aber diesen Schritt getan, kann man wie ein Neugeborener zurückkehren. Dann hat man alles Negative überwunden: Angst, Hass und Gewalt. Dann lebt man in Besonnenheit, Zufriedenheit und Ruhe.
Das ist eine ganze Menge, nicht wahr? Aber keine Sorge, ich fasse euch das gleich alles etwas zusammen. Aber zuerst möchte ich euch noch ein paar Worte aus dem Daodejing vorstellen. Und zwar dazu, was dieses Dao eigentlich genau ist und wie man es fassen kann. Auch wenn man zugeben muss, dass die Worte etwas rätselhaft klingen mögen.
Laotse sagt, dass das Dao nicht eindeutig definier- und fassbar ist. Denn es ist ständig im Wandel und damit sowohl alles als auch nichts. Genauso Anfang wie Ende. Es kann auch gar nicht eindeutig sein, weil es dann ein Gegenteil hätte, wie jeder andere Gegenstand. Aber das Dao umfasst die gesamte Welt und vereint alle Gegensätze in sich. Das Sein und Nicht-Sein, das Richtige und Falsche, Gut und Böse. In ihm sind alle Gegenteile gleich: Denn sie bringen sich gegenseitig hervor und bestehen nur miteinander.
Das Dao äußert sich nicht in der Welt und handelt nicht, es hat auch keine Präsenz wie andere Gegenstände. Dazu ist es zu vollkommen. Denn in der Leere und Stille ist es über alles erhaben: Ohne Leidenschaften gibt es keinen Krieg, ohne Gier kein Verbrechen und ohne Begehren keine Täuschung. Wer nicht eingreift, kreiert keine Unordnung und lässt den Dingen ihren Lauf. Wer sich zurückhält, hat erkannt, dass sie ihren natürlichen Lauf in jedem Fall nehmen würden. Und so schwebt das Dao über allem und ordnet sich keinem Ding zu.
Man kann es ein bisschen so sehen wie das Wasser: Es ist da und spendet Leben. Aber nicht, indem es aktiv etwas gegen das Böse unternimmt. Vielmehr liegt es passiv da und lässt die Welt an seiner Heilung teilhaben. Das Wasser macht keinen Unterschied zwischen dem Gesunden und dem Kranken, dem Guten und dem Bösen: Denn sie sind alle Teil der Erde. Es besteht kein Sinn in der Trauer um das Sterben oder die Freude über das Gesunde. Den Kampf gegen das Böse oder die Erhebung des Guten. Alle werden sie durch das Wasser genährt. Und alle werden sie irgendwann vergehen und wieder entstehen.

 

Zwischenstand

Gut, ich denke, es ist angemessen, das hier einmal etwas zu sortieren. Was genau hat es jetzt mit diesem Daoismus auf sich? Was sollen wir tun und warum? Zunächst einmal: Der Daoismus ist eine fernöstliche Denkweise. Und wie bei Buddha und Konfuzius liegt der Hauptfokus darauf, ein gutes Leben zu führen. Aber mit einem etwas anderen Ansatz. Laotse will, dass wir alle individuell in uns gehen und verstehen, wie die Welt funktioniert. Dass alles entsteht und vergeht und die meisten Leidenschaften unsinnig sind. Dass wir alle zu einem einzigen riesigen Organismus gehören, der sich ständig verändert. Dass uns als Ich bereits alles gegeben ist, was wir für ein glückliches Leben brauchen. Wenn wir das aber zurückweisen und nach mehr suchen, landen wir in einer Sackgasse. Denn die ständige reine Befriedigung von Trieben macht uns nur abhängig, ängstlich und unfrei.
Wenn man das alles aber nun erkennt und versteht. Wenn man seinen Platz auf der Erde versteht und über dieser Sinnlosigkeit ist. Dann kann man natürlich unter allen anderen Menschen leben, ob erleuchtet oder nicht. Dieser Zustand ist nicht sichtbar. Aber man ist deutlich zufriedener. Man befolgt auch Regeln und tut Dinge nicht deshalb, weil man sie von der Gesellschaft oder dem Körper aufgezwungen bekommt. Sondern weil man sie durchdringt und erkennt, dass sie richtig sind. Oder auch nicht, natürlich.
Und dieses Innere und der Zusammenhalt der Welt, den man verstehen und fühlen muss, das ist eben dieses Dao. Das ist es, was wir von Geburt an in uns haben, und wo alle Antworten für uns enthalten sind. Es zeigt uns unser wahres Ich und die Wahrheit. Wir müssen nur in uns gehen und darauf hören. Und hier wird Laotses Philosophie ein Stück spirituell, denn die Erreichung des „Dao“ ist nicht nur eine intellektuelle, sondern auch eine sinnliche Erfahrung. Doch wenn man so weit kommt, verspricht Laotse ein klares und zufriedenes Leben. Dass man unter den anderen Menschen stark ist und sich nicht im Kreislauf der Leidenschaften festhalten lässt. Und, dass man anfängt, das Leben richtig zu führen. Als ein Ich, das im Einklang mit sich selbst ist.

 

Griechische Philosophie

Gut, so viel zum Daoismus. Wie immer aber in dieser Reihe möchte ich noch einen Vergleich zu den Ursprüngen unserer westlichen Philosophie ziehen. Und zwar zu der des antiken Griechenlands. Im Grunde wird dieser Abschnitt recht ähnlich zu dem vom Konfuzianismus und Buddhismus ausfallen. Was wahrscheinlich auch Sinn ergibt, weil sie alle den gleichen Raum beeinflusst haben und sich damit auch gegenseitig.
Ich habe es schon öfter gesagt und auch hier stimmt es wieder: Man kann trotz aller Philosophie deutlich erkennen, dass der Fokus hier stärker auf der Sinnlichkeit und Zufriedenheit als der puren Wahrheit liegt. In der westlichen Welt handhaben wir die Philosophie immer wie einen Wegweiser über die Wahrheit zum Glück. Jede Frage, die die Welt uns stellt, lässt sich irgendwie beantworten. Auf jedes Problem gibt es eine logische Antwort. Wenn man also genug nachdenkt und forscht, müsste man ja alle Probleme lösen können. Oder zumindest wissen, wie man das tun soll. Wenn also ein Mensch die komplette Wahrheit über die Welt kennt, müsste er auch wissen, wie er glücklich wird. Und dafür haben wir die Philosophie. Unter anderem.
Der fernöstliche Geist sieht das dagegen etwas anders. Man sieht deutlich, dass die dortigen Philosophen nicht so versteift auf die Wahrheit sind. Sie haben eine andere Reihenfolge als wir: Denn eigentlich soll man zuerst lernen, zufrieden mit seinem Leben zu sein. Nicht nach mehr zu schauen, sondern das zu nehmen, was man hat. Und wenn man das hat, ist man glücklich und lebt auf einer stabilen Basis. Und auf dieser Basis zeigt sich dann einem erst die tatsächliche Wahrheit. Versteht ihr? Das Glück kommt hier zuerst. Denn es ist nicht etwas, das man mit komplizierten Formeln herausarbeiten muss. Die Wahrheit dagegen kann man gar nicht ordentlich erkennen, wenn man nicht bereit ist, sie zu sehen.
Jedoch geht der Daoismus in dieser Beziehung doch noch einen Schritt in Richtung des westlichen Denkens. Denn auch er fordert, die Wahrheit über die Welt zu erkennen, um glücklich zu sein. Man kann das Dao nur dann erreichen, wenn man versteht, wie alles zusammenhängt. Laotse hat ganz klar eine philosophische Theorie. Und er schreckt nicht davor zurück, alle Dinge zu hinterfragen. Er sagt, dass die gesamte Welt miteinander zusammenhängt, wie ein großer Organismus. Alles entsteht und zergeht, aber es gibt keinen wirklichen Verlust dabei.
Das mag einem jetzt sehr vage vorkommen. Aber tatsächlich hat der griechische Philosoph Heraklit ganz ähnlich gedacht. Genaueres zu ihm könnt ihr euch in der Folge 28 „Wer waren die Vorsokratiker?“ anhören. Aber er hat im Grunde gesagt, dass die Erde im Grunde nur aus lauter Teilchen besteht, die sich immer unterschiedlich anordnen. Wie alles auf der Welt befindet sich der Mensch im ständigen Wandel. Er ist ein werdendes und kein seiendes Wesen. Deswegen sagt Heraklit auch: „Man steigt niemals zweimal in denselben Fluss“. Weil nie etwas auf der Erde bleibt, wie es war. Doch in diesem Kreislauf geht auch nie etwas verloren, denn wohin sollte es denn gehen? Wasser verdampft, ist dann aber nicht weg! Und daher sind wir alle auf eine gewisse Weise miteinander verbunden. Teile von mir waren vielleicht mal Teile des Bodens. Und so weiter. Und klar ist es dann so, dass im Entstehen und Vergehen der Welt keine besondere Tragik liegt. Das ist einfach, wie es funktioniert. Auch wenn Heraklit solche Bewertungen weniger voranstellt.
Mir auch noch eine weitere Parallele aufgefallen, und zwar zu Platon. Laotse redet davon, dass wir alle Antworten auf das Leben nicht da draußen erfahren, sondern tief in uns. Das Dao hat offenbar bereits alle Erkenntnisse in sich, die uns von Geburt an gegeben sind. Alles, was wir tun müssen, ist, auf es zu hören und von ihm zu lernen. Nun, wenn ihr meine 6. Folge, „Was können wir wissen?“ gehört habt, seid ihr vielleicht mit Platons Ideenlehre vertraut. Kurz gesagt meint er, dass wir alle Wahrheiten über die Welt bereits in uns tragen. Wir haben bereits angeborene Ideen über das Richtige und Falsche. Und es geht noch weiter: Von allem, was wir auf der Erde kennen, gibt es eine perfekte Idee. Es gibt den idealen Baum, den perfekten Fluss und den guten Menschen. Alles auf dieser Erde ist jedoch nur ein Abbild von der jeweiligen Idee. Und genau diese Ideen sind es, die wir schon immer in uns tragen. Deshalb können wir alle Gegenstände um uns herum zuordnen. Doch natürlich wissen wir die Sachen nicht alle automatisch. Besonders die Frage, was richtig und falsch ist. Und dafür ist die Philosophie da: Sie soll diese Ideen aus unserem Inneren ins Bewusstsein holen.
Nun und so ist es bei Laotses Dao auch. Auch das befindet sich schon immer in uns und enthält bereits bei unserer Geburt alle Antworten.
Man kann sogar noch eine Verbindung zu Aristoteles knüpfen. Wenn ihr meine 19. Folge zum guten Leben gehört habt, wisst ihr, was seine Position dazu ist. Man ist wahrhaft glücklich, wenn man die „Eudaimonia“ erreicht hat. Ein altgriechisches Wort, was so viel bedeutet wie: „Guter Geist“. Es ist wie ein Projekt, dass das ganze Leben dauert und in dem man inneren Frieden finden soll. Das erreicht man bei Aristoteles vor allem durch gute Taten und das Lernen über das Leben. Sehr deutlich grenzt sich diese Ansicht vom Hedonismus ab, der immer nur kurzweilige Freuden aneinanderreiht.

 

Eine spirituelle Philosophie

Trotz dieser Ähnlichkeiten ist Laotses Position nicht komplett deckungsgleich mit typischen westlichen Philosophien. Denn er greift deutlich stärker auf Spiritualität als logische Argumente zurück. Das Wesen der Welt wird festgelegt und nicht weiter hinterfragt. Der Beleg dafür, dass tatsächlich alles zusammenhängt, ist auch nicht der Rückgriff auf irgendwelche Teilchen. Man erkennt die Wahrheit vielmehr ganz natürlich, wenn man auf das Dao hört. Und dieses Dao ist eben ein Glaubensgegenstand und nicht klar definiert. Auch die Ideen, die sich darin befinden sollen, sind weit weniger klar definiert als bei Platon. Immerhin ist die Ideenlehre eine ganze eigene erkenntnistheoretische Position. Das friedliche Leben wird wie bei Aristoteles gefordert, aber es gibt keine genaue Anleitung oder eine Definition dazu. Es wird auch bei den Leidenschaften nicht genau gesagt, wann sie gut sind und wann nicht. Das Glück wird in seiner Dauer nicht bestimmt.
Die westliche Philosophie ist einfach sehr viel analytischer und grenzt sich stark von jeder Spiritualität und Religion ab. Auch wenn das natürlich ein bisschen darauf ankommt. Aber selbst bei philosophischen Theorien über Gott oder die Seele geht man normalerweise differenzierter vor.
Gut, so viel haben wir schon einmal. Ganz offenbar ist der Daoismus ebenso wie der Konfuzianismus und Buddhismus etwas anders als unsere westliche Philosophietradition. Statt der logischen Analyse und unbedingten Wahrheit steht hier vor allem die Sinnlichkeit und Spiritualität im Vordergrund. Ohne natürlich behaupten zu wollen, die Theorien wären unlogisch. Auf keinen Fall! Ich finde den Daoismus durchaus schlüssig. Aber Laotse argumentiert anders für ihn als Heraklit und Platon es tun würden.

 

Die fernöstlichen Philosophien

Doch wie sieht es zwischen den drei fernöstlichen Philosophien aus? Sind sie dann einfach gleich, weil sie eben denselben Einflussbereich bedienen? Es gibt auf jeden Fall viele Parallelen.
Genau wie der Daoismus sieht der Buddhismus das Problem der Menschen in ihren Leidenschaften. Das Streben nach dem optimalen Glück, was die westliche Philosophie so sehr versucht, sehen sie kritisch. Beide sagen, dass man mit dem zufrieden sein soll, was man hat.
Wobei der Buddhismus darüber hinaus auf eine spätere Erlösung anspielt. Klar ist man im Leben zufrieden, wenn man keine Leidenschaften mehr hat. Aber erstens geht das nicht zu 100% und zweitens ist das nicht die Hauptsache. Man soll das ganze Leben lang loslassen, um dann nach dem Tod den absoluten Frieden im Nirwana zu erreichen.
Laotse hat keine so großen Pläne. Er redet nur von unserem irdischen Leben, das reicht ihm schon. Der Daoismus ist quasi eine Religion ohne Gott, Messias oder Jenseits.
Auch Konfuzius sucht nicht nach der höchsten Lust, sondern beharrt auf simplen Vorgaben und Freuden.
Jedoch geht er nicht so sehr gegen die Leidenschaften geht wie die Buddha und Laotse. Auch verlangt er nicht, die Regeln zu hinterfragen oder überhaupt zu verstehen. Das ist nicht wichtig. Konfuzius sagt, dass man sie aus reinem Pflichtgefühl befolgen sollte. Denn sie sind richtig und von weisen Menschen aufgeschrieben.
Laotse reicht das nicht. Er schickt jeden auf eine individuelle Suche nach dem Dao. Man kann die Wahrheit nicht in der Gesellschaft finden und auch nicht in deren Erzeugnissen. Und man muss Regeln verstehen und durchdringen, um richtig handeln zu können.
Man sieht also, dass es auch unter den fernöstlichen Strömungen Unterschiede gibt. Der ethische Konfuzianismus nimmt die Leute stark an die Hand und zeigt ihnen Regeln, nach denen sie gut leben können. Der eher religiöse Buddhismus will, dass man ganz persönlich auf seine Erlösung hinarbeitet. Und der Daoismus sucht schließlich nach einem Verständnis über die gesamte Welt.

 

Konklusion

Gut, kommen wir zu einer Konklusion. Der Daoismus ist von den drei großen fernöstlichen Philosophien der westlichen wohl am nächsten: er hat Züge einer metaphysischen Theorie, spricht das Individuum an und fordert, dass man die Wahrheit über die Welt erkennt.
Vielleicht ließe sich auch streiten, dass der Konfuzianismus näher dran ist, weil er das zwar nicht tut, aber kein Glaubensphänomen wie das Dao voraussetzt.
Aber alle drei Philosophien stehen in einer Tradition des fernöstlichen Denkens, das sich trotz einiger Gemeinsamkeiten stark vom westlichen abgrenzt.
Der Daoismus ist in jedem Fall eine Denkweise, von der wir viel lernen können. Wir sind vor allem heutzutage immer so sehr auf Fortschritt, Leistung und Optimierung aus. Aber versucht es doch einmal selbst. Kurz den ganzen Lärm und die ganzen Vorhaben abschalten und in sich gehen. Wieso wollt ihr das überhaupt? Glaubt ihr, ihr seid hinterher glücklicher als jetzt? Seht euch einmal um. Wen habt ihr so in eurem Leben? Es sind doch sicher echt nette Leute, die euch mögen, darunter, nicht wahr? Das ist doch schon viel mehr als man sich überhaupt wünschen kann! Leute, die euch einfach nur deshalb unterstützen, weil ihr existiert! Und wenn ihr diesen Podcast hört, fällt euch vielleicht auch auf, was für ein Glück wir hier eigentlich haben! Ich kann hier darüber reden, was mich interessiert und ihr erfahrt etwas über Themen, die euch auch interessieren. Und dabei bin ich wahrscheinlich meilenweit weg von euch und wir hätten uns nie kennengelernt! Dass ihr diese ganzen Dinge habt: Ein Smartphone, Kopfhörer, einen Ort zum Schlafen, Hobbys… Ist das nicht ein totaler Luxus? Wie viel kann ein Optimum wirklich davon entfernt sein?

Und mit dem Gedanken entlasse ich euch in den Tag.

Lasst gern einen Kommentar da, was ihr denkt! Wenn ihr übrigens gerne die Blogbeiträge in Audioform hören, mich erreichen oder mir vielleicht sogar eine kleine Spende dalassen wollt, findet ihr alle Links dazu in meinem Linktree.

Und das wars. Vielen Dank fürs Zuhören, Leute, einen schönen Tag noch!

 

Quellen

„Laotse“ – Oskar Ewald

„Daodejing“ – Laotse

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